Tabiies
Soli Kiani
- Dauer
- temporär
- Vergabe
- Direktvergabe
- Jahr
- 2018
- Ort
- Klagenfurt am Wörthersee
Kunst im öffentlichen Raum
Ioana Păuns Arbeiten für den Lendhafen nahmen das alltägliche Leben von männlichen Asylwerbern in Klagenfurt in den Blick. Zum einen konzipierte die Rumänin Păun eine installative Textil-Arbeit, die der afghanisch-stämmige Schneider Mohsen Karimi gemeinsam mit Hanno Kautz für den Lendhafen umsetzte. Das Textil in Form eines Sonnensegels spannte sich sechs Wochen lang über den Lendhafen, spendete Schatten und lenkte den Blick auf intime Aspekte migrantischen Lebens: Über dreihundert Teile an männlicher Unterwäsche – ein jedes symbolisch für einen der im Frühjahr 2015 in Klagenfurt lebenden Asylwerber – bildeten ein Mosaik, das Aspekte von Individualität und Intimität, Männlichkeit und Sexualität, Privatheit und Öffentlichkeit thematisierte. Zum anderen erarbeitete Ioana Păun mit zwei in Klagenfurt lebenden Asylwerbern in einem einwöchigen Workshop eine Performance, die das migrantische Oszillieren zwischen Mobilität und Immobilität, zwischen Anstrengung und Untätigkeit verdeutlichte: auf einem Hometrainer sitzend und gegen einen Boxsack ankämpfend mühten sich die beiden namenlosbleibenden Asylwerber an und traten doch auf der Stelle.
Păuns Beiträge gingen aus dem EU-Projekt Performigrations hervor, das vom Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Klagenfurt mitgetragen und in Klagenfurt von den lend|hauern sowie vom Kunstraum Lakeside umgesetzt wurde.
kuratiert von Claudia Isep und Nora Leitgeb
Gestaltung: Hanno Kautz
Verein Lendhauer | Lendspiel 2015
Lebt und arbeitet in Bukarest, Rumänien.
http://www.ioanapaun.com/