Das doppelte Kreuz
Michaela Christiane Wiegele, Alois Hechl-Kreuter
- Dauer
- temporär
- Vergabe
- Direktvergabe
- Jahr
- 2019
- Ort
- Klagenfurt am Wörthersee
Kunst im öffentlichen Raum
Videoinstallationen im halböffentlichen Raum von Markus Lipuš zu Wohnungslosigkeit und ihrer gesellschaftlichen Nichtbeachtung, ausgezeichnet von der Kärntner Kulturstiftung
Mit einem Fotokunst- und Videoprojekt macht Marko Lipuš Obdachlosigkeit sichtbar und verweist auf eine verbreitete Ignoranz gegenüber Menschen, die auf der Straße leben. Ziel ist die Bewusstmachung von Obdachlosigkeit in modernen, demokratischen Verhältnissen, inszeniert mittels Videoprojektionen im (halb)öffentlichen Raum. Die Kunst verlässt die museale Komfortzone und wird auf die Straße gebracht – dorthin, wo die Wohnungslosen schon sind. In verschiedenen europäischen Großstädten sind Fotografien dazu entstanden, die für dieses Projekt zu kurzen Videoclips zusammengefügt wurden. Sie zeigen – ohne diese erkennbar zu machen – auf der Straße lebende Menschen in den Innenstädten mit ihrem Hab und Gut. Mit fließenden verlangsamten Übergängen werden die Stills zu einem Gesamtvideo choreografiert. Diese stillen Videoarbeiten werden ab Winter 2023 in Klagenfurt, Villach, Wolfsberg und Spittal an der Drau sowie 2024 in Wien, groß- und kleinformatig hinter Schaufensterscheiben projiziert. Dadurch werden Wohnungslose mit artifiziellen Mitteln ins Bewusstsein der Passant:innen gerückt, ohne sie vorzuführen. Sie werden zurück ins Stadtbild geholt, in dem sie sich längst befinden. Vor Ort gibt es Informationen, die gemeinsam mit den sozialen Partnern des Projekts, der Caritas und Diakonie, erstellt wurden.
Marko Lupuš wurde 1974 in Eisenkappel / Železna Kapla geboren. Der bildende Künstler fokussiert sich seit 2003 auf experimentelle Fotografie. Seine Interventionen schaffen neue Arten der Sichtbarkeit. Er lebt und arbeitet in Wien und Frankfurt.