Das doppelte Kreuz
Michaela Christiane Wiegele, Alois Hechl-Kreuter
- Dauer
- temporär
- Vergabe
- Direktvergabe
- Jahr
- 2019
- Ort
- Klagenfurt am Wörthersee
Kunst im öffentlichen Raum
Permanent laufende Videoinstallation zum Gedenken an die Opfer des NS-Regimes in der Gemeinde Bad Eisenkappel-Vellach – Železna Kapla.
Die Gedenkuhr ist ein künstlerisches Objekt mit integrierten digitalen Einblendungen zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus aus der Gemeinde Bad Eisenkappel-Vellach / Železna Kapla. Die Video-Installation fügt sich ein in den maßstabgetreuen, aber überdimensionierten Nachbau einer historischen Küchenuhr, über deren Ziffernblatt Text erscheint und verschwindet. Der Uhr fehlen die Zeiger, das Video ist tonlos. Es werden Fotografie und Video miteinander kombiniert.
Über das Ziffernblatt der Uhr, vor den Augen der Betrachter:innen, ziehen in einer Endlosschleife langsam die Namen und Lebensdaten sowie die Todesorte der von den Nationalsozialisten Deportierten aus Bad Eisenkappel-Vellach / Železna Kapla. 160 Personen wurden von den Nationalsozialisten vor und während des Krieges verschleppt und an verschiedenen Orten getötet.
Im Ziffernblatt der Uhr erscheinen der Reihe nach die Namen aller Opfer, so dass es über zwei Stunden braucht, um jeden Namen ein Mal zu lesen und der Person zu gedenken. Die verblasst wirkende Uhr scheint dabei aus einer vergangenen Zeit zu stammen, aber wir betrachten ihre Nachbildung in der Gegenwart. Die Zeigerlosigkeit symbolisiert Zeitlosigkeit, die Wiederholung Ewigkeit, die Form der Darstellung ist ruhig und sie ermöglicht stilles, heutiges Gedenken.
Mit der Gedenkuhr setzt Lipuš als Vertreter der Dritten Generation den grablosen NS-Opfern aus Bad Eisenkappel-Vellach / Železna Kapla ein zeitgenössisches Denkmal.