Kunst im öffentlichen Raum

Der Gelichtete Raum

PROGRAMM Work in progress von 16.-24.09.2024 zwischen 12-18 Uhr In Situ Installation von Elke Maier 27.09. bis 08.11.2024 Architektur Haus Kärnten Öffnungzeiten: Mo-Fr 10-18.00 Uhr An Feiertagen geschlossen. Eintritt frei. Ausstellungseröffnung am 26.09.2024 um 18.00 Uhr Mit einer Laudatio von Nora Leitgeb  

„KÖR Kärnten“: online erleben / doživimo na spletu

AutorIn
Elisabeth Genser
Erschienen in der BRÜCKE Nr. 44 Kunst im öffentlichen Raum, also von öffentlichem Interesse, ist für jede:n sichtbar und geschieht allgegenwärtig, zuweilen auch dort, wo sie am wenigsten erwartet wird. Sie ermöglicht, kreative Ausdrucksformen jenseits traditioneller Rahmenbedingungen, zufällig sowie bewusst als auch unbewusst wahrzunehmen. Diese Kunstform erreicht Menschen im Alltag und spricht nicht nur ein kunstinteressiertes Publikum an. Der öffentliche Raum war seit jeher ein Ort für die Errichtung von Denkmälern und Gedenkstätten – ein Raum, der Erinnerung, Kunst, Tradition, Geschichte, Mythologie und Politik miteinander verknüpft. Historisch gesehen dienten imposante Denkmäler oder Statuen, die öffentliche Plätze oder Parkanlagen zieren, oft als Instrument zur Vermittlung von Macht und Herrschaft. Im 20. Jahrhundert wurde der Begriff des öffentlichen Raumes gedehnt und lässt sich nicht mehr rein geografisch definieren. Er umfasst physische und virtuelle Bereiche und unterscheidet sich vom privaten Raum durch seine freie Zugänglichkeit für alle. Er fungiert als Schauplatz für soziale Interaktionen, wirtschaftliche Aktivitäten, politische Debatten und kulturelle Interventionen. Es ist unabdingbar, den öffentlichen Raum kontinuierlich sensibel und kritisch zu betrachten, da er einer ständigen Mutation unterliegt, zuletzt auch durch den Wandel der Bedürfnisse und Vorstellungen der Gesellschaft. Vor allem soziale und politische Themen rücken immer stärker in den Vordergrund der künstlerischen Praxis. Partizipation gewinnt dabei an Bedeutung: Die Öffentlichkeit wird durch Interviews, Workshops und Umfragen zunehmend in den künstlerischen Prozess miteinbezogen. Solche Ansätze stärken das Gemeinschaftsgefühl und ermöglichen eine aktive Auseinandersetzung mit der Umgebung, was zu einer Diversifizierung der Kunstform führt. Diese Entwicklung bricht mit traditionellen Vorstellungen von Kunst, die nicht nur betrachtet, sondern auch mitgestaltet werden darf und soll. Dadurch entsteht ein dynamisches Zusammenspiel zwischen Kunst, Kunstschaffenden und der Gemeinschaft. Die Beschäftigung mit dem öffentlichem Raum ist ein bewusster Prozess, den Künstler:innen wählen, um aus dem musealen Kontext herauszutreten und/oder sich gezielt in einem öffentlichen Raum auszudrücken. Dieser Schritt initiiert einen nicht beeinflussbaren, aber dennoch intendierten Dialog zwischen Kunstwerk und Betrachter:in. Dabei wird die Entscheidung, Kunst aktiv (gewollt und innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens) zu konsumieren, dem Publikum abgenommen. Hinter dem Konzept der Zugangserleichterungen steht die Absicht, eine Sensibilisierung für künstlerische Phänomene zu schaffen und die Interaktion zwischen Kunst und Publikum zu fördern. Die Integration von Kunst in den Alltag schafft eine Brücke, welche die Wertschätzung und den Zugang zur Kunst erleichtert und intensiviert. Kunst im öffentlichen Raum ist mehr als nur eine ästhetische Bereicherung für ländliche oder urbane Räume. Sie ist ein vielschichtiger Prozess, welcher die Ästhetik der Umgebung, das soziale Miteinander und die Identität einer Gesellschaft maßgeblich prägt. Künstlerische Arbeiten reflektieren Besonderheiten des öffentlichen Raumes und integrieren diese in ihr Schaffen. Im Jahr 2017 entstand auf Initiative des Kulturgremiums in Kärnten die Webseite „KÖR Kärnten – Kunst im öffentlichen Raum“. Diese Plattform bietet ein umfassendes Archiv an Projekten, die nach 1945 im oder für den öffentlichen Raum entstanden und/oder generiert wurden. Sie fördert das Bewusstsein für die Vielfalt öffentlicher Kunst, einschließlich Skulpturen, Architektur, Installationen, Interventionen, Partizipationen und Performances usw. Durch die Dokumentation dieser Projekte wird die Geschichte der KÖRInitiativen in Kärnten festgehalten und ein Dialog über den gesellschaftlichen Wert angestoßen. Während viele öffentliche Kunst als Bereicherung und Inspiration schätzen, empfinden andere sie als „aufdringlich“ oder provokant. Ihre Wirkung und Präsenz konfrontiert, regt zur Reflexion an. Die Homepage „KÖR Kärnten“ erhöht die Sichtbarkeit der Kunst im öffentlichen Raum Kärntens und lädt dazu ein, über ihre Bedeutung nachzudenken. Neben der Dokumentation bestehender Kunstprojekte bestärkt „KÖR Kärnten“ neue Initiativen. Sie bewahrt neben permanent installierten Kunstwerken auch temporäre künstlerische Interventionen und Projekte sowie Aktionen von kurzer Dauer. Auf diese Weise wird allen künstlerischen Ausdrucksformen im öffentlichen Raum ein Platz für die „Ewigkeit“ gegeben. Die „KÖR Kärnten“-Webseite kann ebenso als eine interaktive Landkarte verstanden werden, über die künstlerische Interventionen entdeckt werden können. Sie ist eine wertvolle Orientierungshilfe und Inspirationsquelle für Kunstprojekte, Künstler:innen, Wettbewerbe im Bereich „Kunst am Bau“, Förderrichtlinien und aktuelle Diskurse. Zudem ist die Webseite offen für Anregungen zur Weiterentwicklung und informiert die interessierte Community regelmäßig über Neuigkeiten aus der Welt der Kunst im öffentlichen Raum. Durch ihr Engagement trägt „KÖR Kärnten“ zur Förderung der Kärntner Kunst- und Kulturlandschaft bei und ermutigt dazu, unsere Umgebung aus neuen Perspektiven zu betrachten und das Potenzial von Kunst im öffentlichen Raum immer wieder aufs Neue zu erleben. ● Elisabeth Genser Mitarbeiterin der Abt. 14 – Kunst und Kultur, zuständig für den Bereich Kunst im öffentlichen Raum und Kunst am Bau. ● Carina Lach Mitarbeiterin der Abt. 14 – Kunst und Kultur.

Bis es mir vom Leibe fällt AUSTRIA

In Search of Fulfillment. Ein Projekt über Fast Fashion, Logistik und Glück Monte-Carlo-Platz, Pörtschach, 18. Juli und 2. August, jeweils 9–12 und 16–20 Uhr Nach Berlin und Graz ist Pörtschach nun die dritte Station, an der wir dem Sinn von »Erfüllung« nachspüren, indem wir gemeinsam mit Publikum und Passant:innen an unserem originalgroßen Sattelschlepper aus Alttextilien weiterweben und -tuften. Bisher wurden 11 von 36 Teilstücken des Trailers und 2/3 eines Rads realisiert. In Pörtschach stehen nun Teilstück 6 (Tufting) und Teilstück 7 (Weben) sowie ein Vortrag / Gespräch mit der Nachhaltigkeitsforscherin Renate Hübner (2. August, 19 Uhr) auf dem Programm. Dazu gibt es eine Videodokumentation über den bisherigen Verlauf der Arbeit und den Stand unserer Erkundungen.

Einweihung des Friedensdenkmals am Wolayersee am 29.Juni 2024

Am Wolayersee, wo die Spuren des Gebirgskrieges von Mai 1915 bis Oktober 1917 noch deutlich sichtbar sind, hat der Bildhauer Georg Planer im Sommer 2023 eine Skulptur aus einem dort vorhandenen Felsblock geschaffen. Das Denkmal steht unter dem Motto „Vom Krieg zum Frieden zur Völkerverständigung“ und ist Teil des Julius Kugy Alpine Trails, den die drei befreundeten Alpenvereine PZS (Slowenien), CAI-FVJ (Friaul-Julisch Venetien) und der Österreichische Alpenverein, Landesverband Kärnten geschaffen haben. Der Landesverband Kärnten des Österreichischen Alpenvereins lädt herzlich zur feierlichen Einweihung dieses Friedenssymbols am Samstag, den 29. Juni 2024 an den Wolayersee im Grenzgebiet zwischen Italien und Österreich ein. Dr. Werner Radl Vorsitzender des ÖAV Landesverbands Kärnten   Programm:   Erreichbarkeit von Kärntner Seite:     Aus organisatorischen Gründen ist eine Anmeldungen bis Dienstag, den 25. Juni 2024 erforderlich. Bitte entweder per Tel: 0664 50 40 950 oder per E-Mail an: kaernten@landesverband.alpenverein.at