Kunst im öffentlichen Raum aus urbanistischer Perspektive
Öffentliche Räume stehen unter Druck. Im Kontext einer neoliberalen Stadtentwicklungspolitik werden sie gewinnbringend kommerzialisiert, festivalisiert und privatisiert. Bahnhöfe, Straßen und Plätze werden als Teile eines Sicherheitstheaters verstärkt überwacht, demokratische Rechte wie das Versammlungsrecht werden regelmäßig eingeschränkt. Im Spannungsfeld von sozial ungleichen und diversifizierten Stadtgesellschaften fehlt in der neoliberalen Stadt eine Geografie derÖffentlichkeit, in der Unterschiede erfahren, Meinungen geäußert und Konflikte ausgetragen werden können. Auch Kunst im öffentlichen Raum wird in der Stadtentwicklung verwertet: Sie ist integraler Bestandteil von gewinnbringenden Projekten der Stadterneuerung und der Aufwertung von Stadtteilen, die vielfach in Gentrifizierung und damit in der Verdrängung ökonomisch schwächerer Bewohner_innen resultieren, statt deren Lebensbedingungen zu verbessern und zugleich die Quartiere in ihren sozialen Strukturen zu stärken.
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